Paradise lost? – Ökokritik in zeitgenössischen Romanen der Türkei
Menschenrechte, Umweltzerstörung und Klimawandel stellen für die Türkei seit dem Einsetzen einer überhaupt nennenswerten Industrialisierung ein immenses, nicht verdrängbares, Problem dar: Ob Staumdammprojekte, vergiftete Arbeiter*innen oder die verheimlichten Auswirkungen der Tschernobil-Katastrophe – die Menschen der Türkei sind seit Jahrzehnten Opfer selbstgemachter und importierter Umweltzerstörung. So ist es nicht verwunderlich, dass Ecocriticism seinen Weg auch in die zeitgenössische Literatur der Türkei gefunden hat.
Ich werde in meinem Vortrag einige Werke von politisch durchaus unterschiedlich positionierten Autor*innen vorstellen und aus dem gesellschaftspolitischen Kontext der Türkei heraus deuten. Zu den Werken gehören u.a. „Wolkenkratzer“ („Gökdelen“) von Tahsin Yücel (1933- 2016) und „Die osmanische Hexe“ („Osmanlı Cadısı“) von Barış Müstecaplıoğlu (1977-).
Im Rahmen der Veranstaltung „Geschichte der Türkei“ von Béatrice Hendrich.
Junior-Professur für türkische Sprache und Kultur
Orientalisches Seminar der UzK